Globales Speichersystem

Frau Professor Barbara Liskov hat eine interessante Idee: ein globales Speichersystem. Jede Datei liegt auf verschiedenen Servern, am besten verschlüsselt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Datei ist von überall aus zugänglich und ist zudem vor Datenverlust geschützt, da sie nicht nur auf einem Server ist und die Server außerdem auf keinen Fall im gleichen Rechenzentrum stehen dürfen.

Doch es gibt natürlich auch Probleme: Die Daten dürfen z.B. nicht einfach plötzlich weg sein, weil die Firma, die dahinter steckt Pleite gemacht hat. Frau Liskov schlägt deshalb vor, die Daten von einem Konsortium verwalten zu lassen. Ein weiteres Problem stellt die Sicherheit vor Hacker-Angriffen und “bösen” Servern dar, die versuchen, in dem System Schaden anzurichten. Hierzu werden komplizierte Fehlervermeidungssysteme benötigt.

Insgesamt finde ich das ganze sehr interessant. Wenn die Internetanschlüsse wesentlich schneller wären (v.a. der Upload), fände ich solch ein System auf OpenSource-Basis gut. Ich stelle mir das ganze dann eher als P2P-System vor, d.h. statt Unternehmen Privatpersonen. Natürlich müssen alle vertraulichen Daten verschlüsselt werden. Die könnte z.B. mit einem Key funktionieren, den man auf Speicherstick dabei haben könnte, so dass das ganze portabel ist. Ein weiteres Problem ist natürlich, dass die Daten nicht manipuliert werden, ein Problem, dass auch Frau Liskov anspricht.

Geht man von einem P2P-System, so sollte dieses ein Geben und Nehmen sein, z.B. stellt man 10 GB zur Verfügung und bekommt dafür 2 GB Speicher zur Verfügung (alle Daten müssen ja mehrmals gespeichert werden, deshalb so viel weniger).

Ein derartiges System gibt es bereits, Freenet, wenn auch mit leicht anderer Zielsetzung. Die anonyme und zensurfreihe Verteilung von Informationen ist das Ziel von Freenet, doch die Verbreitung von Kinderpornografie ist die Folge. Somit ist es fragwürdig, ob der hier von mir skizzierte Gedanke wirklich umsetzbar ist oder ob hier nicht zu viel Missbrauch entsteht. Sicherlich ist es ein Unterschied, ob man nur selbst Zugriff auf seine Daten hat, oder auch andere, doch ich denke, das Problem wird bleiben.