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Welcome on my WikiBlog! You can find a mixed collection of German and English content here. This website is always work in progress as there is a lot to do and so little time.

Willkommen auf meinem WikiBlog! Hier gibt es eine Mischung aus deutschen und englischen Inhalten. Meistens habe ich zu viele Ideen und zu wenig Zeit und so ist auch diese Website eine ständige Baustelle.

Rückblick JWPS

Vom 28.10. bis 6.11.2005 war ich bei der Jungen Waldorf Philharmonie Süddeutschland. Nachfolgend nun ein Rückblick auf diese schönen und zugleich stressigen zehn Tage.

Nach der Ankunft gab es erst einmal eine Schulführung durch den Saalbau, in dem auch die Schlafräume lagen, gegenüber den Klassenbau, in dem die (einzel-) Probenräume lagen und die Sporthalle ganz am Ende des Geländes, in der die Duschen sind. Dazwischen befindet sich eine Wiese mit einigen Bäumen.

Danach gab es Mittagessen, dieses war immer sehr gut. Nach dem Essen konnten wir die Zimmer beziehen und unsere Luftmatratzen und Iso-Matten ausbreiten. Weiter ging es mit einer Tutti-Probe, allerdings mit einem anderen Dirigenten, sozusagen einem Ersatz-Diregenten, da Herr Geiger, der eigentliche Dirigent, erst am Montag Nachmittag da war.

Abends gab es dann verschiedene Spiele zum Kennenlernen, so mussten wir uns z.B. im Kreis nach Namen sortiert aufstellen oder eine Art Landkarte machen. Das größte war dann, dass jeder 3 Hobbies nennen musste, wovon eines nicht stimmt und die anderen rieten, welches dies ist. Ein Junge, der gerne mit seiner Mutter shoppen geht? 20 Bienenvölker? Eine Frisbie-AG? Stimmt das? Ja, es gab tatsächlich welche mit den genannten Hobbies!

Von Samstag bis Montag morgen gab es dann jeden Tag 6 Stunden Stimmproben, d.h. bei mir Holzbläser. Dazu dann noch die Zeit, die man (individuell unterschiedlich) mit zusätzlichen Proben verbrachte. Montag Nachmittag gab es dann eine Tutti-Bläser und Abends eine Tutti-Streicher-Probe mit Herrn Geiger. Von Dienstag bis Freitag waren dann jeden Tag ca. 7 Stunden Tutti-Probe, am Freitag allerdings etwas weniger. Samstag morgen fuhren wir dann mit 2 Bussen nach Ulm, wo wir wieder Mittagessen mit unserem eigenen Koch hatten und Abends das Konzert war, nach dem wir dann wieder zurück fuhren. Am Sonntag nach dem Essen fuhren wir nach Stuttgart zur Liederhalle, wo dann um 17 Uhr das endgültige Konzert war.

Soweit im Schnelldurchlauf, jetzt werde ich nochmal im Detail auf die einzelnen Sachen eingehen.

Das Abendprogramm

An den Abenden gab es zwischen 2 und 3 Stunden Abendprogramm mit wechselnden Angeboten sowie der Möglichkeit, in der Sporthalle Sport zu treiben. Am Samstag gab es dann, nachdem es am Freitag den Kennlern-Abend gab, eine Haus-Rally. Hier gab es in den beiden Gebäuden verteilt ca. 40 Aufgabenzettel, die in einer kleinen Gruppe (ca. 5 Personen) bearbeitet werden mussten. Ob man nun beantworten musste, wieviel der Kulli am Anfang kostete (30, 45 oder 50 Mark?) oder einen Ausdruckstanz zu Lemontree von Fools Garden machen musste, es war auf jeden Fall ein sehr lustiger Abend, auch wenn zumindest meine Gruppe nicht mit allen Aufgaben fertig wurde, obwohl wir am Schluss nicht mehr auf die Reihenfolge der Aufgaben achten mussten.

Am Sonntag Abend wurde dann der Saal geräumt und die Musikanlage aufgestellt, es wurde zum Tanz aufgefordert. Am Montag ging es weniger bewegt zu, es wurde auf einer großen Leinwand mit Beamer ein Film gezeigt, während wir auf Iso-Matten, Stühlen oder auf dem Boden saßen oder lagen. Am Dienstag, zur Halbzeit, wurde dann geheimnisvoll eine tolle Cocktailbar enthüllt und es wurde auch noch einmal ein wenig getanzt. Mittwoch Abend gab es dann wieder einen Film, diesmal stand “Die fetten Jahre sind vorbei” auf dem Programm. Am Donnerstag gab es noch einmal einen Film im kleinen Rahmen, das Hauptprogramm war, sich auf den Bunten Abend am Freitag vorzubereiten, an diesem sollte jeder etwas kleines oder großes präsentieren. Ob es nun ein Musikstück war, eine mini “Theatervorstellung” (zu zweit), eine Jongliernummer wie ich sie machte oder einige Märchen, die erzählt wurden, es war auf jeden Fall ein sehr gelungener Abend!

Nach diesen Abenden ging es dann mehr oder weniger zeitig ins Bett, d.h. es war meist so zwischen 23 Uhr und 2 Uhr, wobei ich eher zu den frühen gehörte. Morgens ging es dann so um 8 Uhr aus dem Bett und es gab dann meist bis halb zehn Frühstück, um diese Uhrzeit begann allerdings auch schon die erste Probe.

Die Proben

Die Proben waren allesamt sehr konzentriert, die Stimmproben wurden meist als sehr ernst, fast zu ernst, aber sehr produktiv empfunden.

Ich hatte etwas Probleme mit den Stücken, da viele Stellen solistisch sind bzw. zumindest sehr gut hörbar sind, so dass ich mich in keinem Fall wie die Streicher einfach irgendwie durchmogeln konnte. Erschwerend kam hinzu, dass das 1. Fagott (ich war 2.) erst am Dienstag kam. Schließlich kam dann am Donnerstag kurzfristig organisiert noch eine 3. Fagott-Spielerin, die meine Stimme mitspielte, so dass ich die Solo-Stellen nicht mehr mitspielen musste. Danach wurde das ganze für mich dann auch wieder etwas entspannter.

Zwischen den Proben wurde weiter fleißig geprobt, in der Mittagspause, die meist von ca. 12:30 bis 15:30 ging, waren meist alle Probenräume pausenlos belegt.

Das Drumherum

Einige Schüler hatten wie ich eine Schullektüre dabei, bei mir war es der Parzival, andere hatten z.B. das Nibelungenlied dabei.

Es gab auch ein “Info- und Fun-Magazin”, in dem wir, die von der Außenwelt abgeschnitten waren, über das wichtigste in der Welt kurz informiert wurden und außerdem die Möglichkeit bestand, Artikel zu veröffentlichen, die ich auch warnahm. Alle Orga-Team-Mitglieder wurden außerdem vorgestellt und es gab immer ein paar Witze. Auch ein Interview mit dem Koch und mit dem Dirigenten fehlte nicht.

Ach ja, eines hätte ich fast vergessen: Morgens wurde immer mit Musik geweckt und anscheinend meinten einige vom Orga-Team in der zweiten Nacht, sie müssten die Musikanlage mal testen… Jedenfalls war in mehreren Schlafräumen plötzlich Geschrei wie wenn jemand umgebracht wurde und noch ein wenig passende Musik zu hören, davor ging die Tür einen Spalt auf, danach wieder zu… Einige standen wohl senkrecht im Bett mit Herzklopfen, andere wie ich schliefen tief und fest. Am nächsten Morgen die vom Orga-Team: “Wir waren das nicht!” Naja, wenn am Abend die Musikanlage noch in ihrem Zimmer stand und es von einigen leichte Andeutung gab, werden sie es wohl gewesen sein.

Joa, so viel zum Rahmenprogramm. Nun ging es also immer mehr auf die Konzerte zu, und mit diesen will ich weitermachen und auch abschließen.

Das Konzert in Ulm

Am Morgen ging es los, wir fuhren nach Ulm und aßen dort Mittag. Wir hatten Podeste mitgenommen, da in Ulm nicht genügend vorhanden waren. In Ulm waren aber noch weniger Podeste wie erwartet und wir hatten Befürchtungen, es würden nicht alle auf die Bühne passen. Irgendwie hat es am Ende dann aber doch geklappt und so konnten wir am Abend bei nicht vollem Saal das erste Konzert spielen. Danach wurde wieder abgebaut und es ging zurück nach Filderstadt, wo wir um 23:30 ankamen.

Das Konzert in der Liederhalle

Am Sonntag Morgen wurde gepackt und geputzt und alle trugen sich in das Gästebuch der JWPS ein.

Nun luden wir unser Gepäck und unsere Instrumente in einen Laster und fuhren mit einem Bus nach Stuttgart zur Liederhalle. Dort wurde erst einmal das Gepäck in den Aufzug geladen, dann gingen wir einige Treppen hinunter und Gänge entlang, um zu unseren Umkleiden zu finden. Kurz danach fanden wir auch den Aufzug mit unserem Gepäck. Einige verirrten sich auch und kamen bei der falschen Umkleide an (wir hatten mehrere zur Verfügung). Kurz danach ging die Anspielprobe los, die dann bis kurz vor den Saaleinlass ging, da wir etwas spät dran waren. Schließlich ging es dann los, der Saal war recht gut besetzt. Und dann war es auch schon wieder zu Ende, die Organisatoren bekamen je eine Rose überreicht. Alle packten ihre Sachen zusammen und einige wie ich gingen schon, andere (die meisten so weit ich weiß) gingen noch gemeinsam etwas essen und trinken.

Fazit

Ich fand das ganze eine sehr gelungene Woche mit einem runden Programm.

An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an die Organisatoren!

The immigration of Carl Zuckmayer into the USA

Ein Vortrag für den Englischunterricht, möglicherweise fehlerhaft:

Carl Zuckmayer was born in 1896 in Germany. Zuckmayer was a popular humorous writer. One of his most famous writings is “Der Hauptmann von Köpenick”.

From Germany, Carl Zuckmayer had to emigrate into Austria, because he was Jewish on the side of his mother, in addition, because his works did not please the Nazis. He lived with his wife and one of their daughters in Henndorf. He knew that this emigration would be “the journey of no return”, but he wanted that it's not the truth – this thougt was too terrible for him. But he knew that if he returns, everything will have changed. But one day he couldn't stay any longer in Austria. With a visitor visa he took together with his wife, their daughter and a dog the Netherlands steamship “Zaandam”. The other daughter remained in England, she emigrated later, too. Because of their expatriation their papers were invalid, but they hoped they would be able to immigrate nevertheless. Dorothy Thompson, the most important woman in the American world of literature had invited them to come to her and she also went to President Roosevelt and got an advocation that Zuckmayer is welcome in the USA. So they could come at land very quickly. Hendrik Willem van Loon welcomed them at the ship also it was very soon in the morning. He and Dorothy Thompson were the affidavits for them, these was needed to get a visa. On the customs office everything was inspected very thoroughly but they had nothing to pay. Also if Hendrik Willem van Loon loved the dog they had, the customs office noticed: “1 dog – object of no value”.

New York – a great City which impressed Carl Zuckmayer very deeply. He was invited by many people he knew from Germany. It was very hot and adventure-filled, because New York is very dangerous and he didn't knew these dangers. They lived at Dorothy Thompson. But a proverb says the first thousand Dollars are earned easy and the next hundred very difficult – and so it was. The first thousand he got in advance for a book he never wrote.

Then they moved with Dorothy Thompson to Bernard on the Silverlake in Vermont. After this Carl Zuckmayer moved to Hollywood, to earn some money. On the journey he experienced the adventure of the landscape because his airplane had to land and he had to be picked up with a car.

In Hollywood he met again many popular writers from Germany. But he had no success in writing because his writings were too “German”. Finally he got a contract for seven years in Hollywood. Now he had to sit in the “Writer's Building” and had to write what Hollywood wanted from him. The life there was very expensive and you “had” to be happy, but it was all very artificial. Carl Zuckmayer didn't want to stay in Hollywood also if he got every week a check. He wanted freedom. On the other hand he worried about the war in Europe.

Because he officially couldn't work with his visitor visa, he had to get a quota visa. This was very difficult, they had to go from one office to another although they had recommendations from many famous people. They had to go out of the USA – they went to Cuba – and immigrate again. This was very difficult and if they had bad luck, they would not be able to return from Cuba. But all went successful. Their children went in boarding schools, his woman to San Fransisco where they had some friends and the life was cheaper.

He wanted to spare some money to go to another place to be independent and free. One day he got an assignment he didn't like and he said no – on the next morning he had his dismissal.

They moved back to New York and Carl Zuckmayer gave some lectures at the “New School for Social Research”. They were very poor and he tried to earn some money with writing articles for newspapers, but they hardly couldn't live also if some friends helped them. They had only one chance to have a free life: to give up and begin a new life on a farm – without wealth and a lot of work but in freedom.

Still Carl Zuckmayer didn't know anything about farming but he was optimistic that he would learn it all. His woman searched for a farm in Vermont, but they were all expensive or very bad. One day Carl Zuckmayer walked through the forest and he saw an old, uninhabited farm near Woodstock/Vermont, where an old man worked in front of it. He was friendly and was very glad as Carl Zuckmayer said him, that he searched a farm. The old man was born in that house and was very happy that someone wanted to live in it. The rent was very cheap and the owner also paid many things to make the farm more comfortable.

One day the farm was ready and the hard work on the farm began. The neighbors were very friendly and helped whenever he needed help and they also taught him how to manage the farm. Zuckmayer worked so much that he had hardly no time to worry about the war and he had also no time to write. But he was satisfied with the life on the farm with the animals.

When America entered the war, all “enemy aliens” had to register and Carl Zuckmayer had fear that he had to go to a camp. But the officer was friendly and sayd that he can stay (“why not?”). But he wasn't allowed to have short wave receivers, cameras or fire weapons.

Some years later he found some time to write again a bit and he wrote some works which were later published in Swiss and Germany. Many of his friends in the USA and in Germany died. Bertold Brecht visited him on his farm and short time after the war was over. He wanted to return to Germany, but he couldn't because this was only allowed for military and government. So he decided to go to the American government to get a job as cultural attaché for Germany and some time later he could go for a journey to Germany and also visit his parents in Austria who had survived. He was welcomed in Germany but he felt that everything had changed and that he hadn't a home anymore.

Some time later his family and he moved to Swiss where he died in 1977.

Bibliography

Junge Waldorf Philharmonie Süddeutschland

Morgen Freitag, 28. Oktober um 12 Uhr beginnt die Probentagung der Jungen Waldorf Philharmonie Süddeutschland (JWPS) - und ich bin mit dabei!

Wie kam es dazu? Ganz einfach: Kurz vor dem Anmeldeschluss sprach mich meine Musiklehrerin an, ob ich nicht da auch mitmachen wolle - Holzbläser (ich spiele Fagott) würden noch dringend gesucht. Eigentlich hatte ich mir gedacht, ich mache da nicht mit, da ich so keinerlei Herbstferien habe. Doch dann entschied ich mich doch um und so werde ich nun Morgen nach Filderstadt fahren.

6-7 Stunden Proben/Tag und Rahmenprogramm erwarten mich in der Waldorfschule Filderstadt, wo wir auch übernachten (mit Schlafsack und Isomatte). Mal gespannt, wie das wird!

Am 5. und 6. November sind dann die Konzerte - am 5. November 2005 um 19:00 Uhr in der Waldorfschule Ulm, am 6. November um 17:00 Uhr im Hegelsaal der Liederhalle Stuttgart. Auf dem Programm stehen von Richard Wagner die Ouvertüre zu “die Meistersinger”, von Reinhold Glière das Konzert für Horn und Orchester Nr. 1, op. 91 und von Antonin Dvorâk die Sinfonie no. 8, G-Dur, op. 88. Alles nicht einfach.

Bash

Die Bash ist die (standard-) Linux-Kommandozeile. Doch sie kann noch viel mehr: Skripte mit zum Teil erstaunlicher Komplexität. Auch mein Skript Pictdatabase benutzt die Bash. Die Bash kann eigentlich alles, was man von einer modernen Skriptsprache erwartet: Variablen, Arrays, Bedingungen (if), Schleifen, Funktionen, Manipulation von Zeichenketten…

Mit externen Programmen (KDialog (bei KDE dabei), Xdialog) kann man sogar einfache grafische Dialoge anzeigen. Auch dies nutze ich in Pictdatabase.

Will man Bash lernen, kann ich folgendes (komplett online verfügbares) Howto von der Zeitschrift LinuxUser empfehlen:

Wem dies noch nicht genügt und wer noch tiefer einsteigen möchte (und des Englischen mächtig ist), dem sei der Advanced Bash-Scripting Guide (kurz: ABS) empfohlen.

Das Donaudelta

Referat, das ich in der 10. Klasse für den Geografieunterricht gemacht habe:

Wieso habe ich das Thema Donaudelta gewählt? Flüsse und die damit verbundenen Naturgebiete finde ich sehr interessant und faszinierend.

Das Donaudelta ist das Mündungsgebiet der Donau am Schwarzen Meer und es ist - nach dem Wolgadelta - das zweitgrößte Flussdelta Europas. Es fließen bei Niedrigwasser 2000 m³ Wasser pro Sekunde bei einer Geschwindigkeit von 0,3 m/s, bei Hochwasser sind es 35000 m³ bei einer Geschwindigkeit von 2m/s. Das Donaudelta ist 5000 km groß - das entspricht etwa einem Gebiet von 70 x 70 km - und liegt größtenteils in Rumänien, ein kleiner Teil ist in der Ukraine. Es besteht aus 3 Mündungsarmen (Chilia, Sulina und Sfantu Gheorghe-Arme) sowie unzähligen Seitenarmen. In diesem Gebiet findet man unterschiedlichste Landschaften. Es gibt Süßwasserseen, die durch Kanäle verbunden sind. Im südlichen Teil gibt es Brackwassersümpfe, das sind salzwasserbeeinflusste Bereiche, die durch Sanddünen vom Meer getrennt sind. Diese Sanddünen ändern sich ständig durch Ebbe und Flut des Schwarzen Meeres und durch die Strömung der Donau. Durch das kontinentale Klima mit sehr wenig Niederschlag herrschen auf den Dünen wüstenähnliche Lebensbedingungen mit Wüstenpflanzen und - tieren. In den Tälern gibt es Auenwälder, die im Frühjahr von der Donau überflutet werden, im Sommer trocken liegen und teilweise auch vom Wind verschüttet werden. Wenn die Dünen nicht mehr weiterwandern, entstehen sog. Graudünen mit Bewuchs. Es gibt auch lange Schlammwälle mit dichter, prachtvoller Vegetation. Die herrlichste Vegetation gibt es in Letea, das ist eine Dünenlandschaft mit Auenwäldern. Für die ca. 20 x 15 km große Gegend sind die bis zu 35 Meter hohen Balkaneichen charakteristisch. Kiefern und Eschen mit vielen Kletterpflanzen geben diesen Auenwäldern ein tropisches Aussehen. Im Donaudelta gibt es den vermutlich größten Schilfrohrbestand der Erde. Das Röhricht bildet viele kleine, frei schwimmende Inseln, die sog. “Plaur”, die mit Wasserfarn und weißen und gelben Seerosen aus den riesigen Donausümpfen ragen. Das weltweit einmalige Ökosystem ist Europas größtes Feuchtgebiet und ist der Lebensraum von über 4.000 Tier - und über 1.000 Pflanzenarten.

Das Donaudelta ist erst 10 000 Jahre alt. Es wächst seit dem Ende der letzten Eiszeit aus feinem Geröll und v.a. Sand und Schlamm, von dem die Donau jährlich bis zu 50 Tonnen mitbringt und im Deltabereich ablagert und teilweise auch wieder abträgt bzw. verlagert. Dadurch entsteht auf der Oberfläche ein Irrgarten von Wasserläufen. Einige werden immer wieder von Sand und Inseln verstopft und verlanden, andere entstehen beim Frühjahrshochwasser neu. Dadurch ist das Donaudelta immer im Wandel und nur ca. 10% des Deltas sind ständig über Wasser. Nach dem Frühjahrshochwasser erkennen selbst erfahrene Donauschiffer manche Flussläufe kaum wieder. Nur die 3 mittlerweile großteils kanalisierten Mündungsarme bleiben immer gleich. Doch früher sind auch sie bis zu 100 Meter im Jahr gewandert. Durch diesen enormen Wandel und die enorme Vielfalt der Lebensbedingungen konnten sich im Delta extrem viele Pflanzen und Tierarten ansiedeln.

In dieser Urlandschaft, die zu den letzten und größten in Europa zählt, liegt der Schnittpunkt großer europäischer Vogelzugstraßen und so nisten und brüten hier über 300 verschiedene Arten von Vögeln, es gibt hier die europaweit größten Kolonien von Rosa- und Krauskopf-Pelikan, Löffler, Silber- und Seidenreiher, Brandente, Rostgans, Stelzenläufer, Säbelschnäbler und vielen anderen.

Die Griechen entdeckten das Donaudelta als erste, da sie die dafür notwendigen Schiffe hatten - von ihnen stammt auch das Wort Delta, das von ihrem gleichnamigen Buchstaben “Delta” (Δ) abgeleitet ist, der die Dreiecksform eines Deltas hat. Heute leben im Donaudelta 15000 Menschen vieler Nationalitäten. Den größten Anteil der Deltabevölkerung stellen die Lippowaner dar. Sie wurden aus Russland vertrieben und siedelten sich mitten in den Sumpfgebieten des Donaudeltas an. Sie hatten sich den Bedingungen des Donaudeltas angepasst.

Doch das Delta ist in Gefahr. In Rumänien sollte in den 80er Jahren unter dem Regime von Ceaucescu ¾ des Delta zerstört, d.h. trockengelegt und mit Dämmen abgetrennt werden, um es wirtschaftlich nutzbar zu machen. Geplant war eine riesige Produktionsstätte für Fisch, Schilf, Holz, Baustoffe und Getreide. Doch es wurde nur ein Teil des Plans umgesetzt, so wurde zum Glück nur ¼ des Naturparadieses zerstört. Der Versuch der wirtschaftlichen Nutzbarmachung schlug fehl. Die neu geschaffenen Äcker, auf denen Reis und Mais angebaut werden sollten, waren schnell versalzen und nicht mehr nutzbar. Durch die Eingriffe im Delta und die Schwerindustrie weiter oben an der Donau litt die Wasserqualität enorm und viele Tiere konnten nicht mehr dort leben. So auch viele Fische. Dies stellte natürlich ein Problem für die Menschen im Delta dar, die vom Fischfang leben.

In der Ukraine waren in jüngster Zeit ein riesiger Schifffahrtskanal durch das Deltagebiet geplant, doch durch den Regierungswechsel wird es nun hoffentlich nicht soweit kommen.

Aus diesen Gründen hat sich der WWF 1990, nach dem Fall des “Eisernen Vorhangs” dafür eingesetzt, dass das Donaudelta zum Biosphärenreservat wurde. Ein Biosphärenreservat ist ein Schutzgebiet für ein weltweit einmaliges Ökosystem. Das Donaudelta wurde 1992 zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt. Vieles konnte wieder sorgfältig renaturiert werden - mit großen Erfolgen. Dämme wurden gebrochen, Land wieder überflutet. Es gibt nun strenge Vorschriften für die Nutzung des Deltas. 10 Jahre später wurde das Schutzgebiet zum sog. Grünen Korridor, der noch ca. 1000 km weit donauaufwärts geht, erweitert. Er umfasst die untere Donau in Rumänien, Bulgarien, Moldawien und der Ukraine und ist das größte grenzüberschreitende Schutzgebiet Europas.

Der WWF hat Studien erstellen lassen, die zeigen, dass das Donaudelta auch ohne zerstörerische Eingriffe wirtschaftlichen Nutzwert hat: zum einen durch Rohstoffe, die ohne die Umwelt zu zerstören nutzbar sind - Schilf und Fische -, zum anderen durch den Wert des Deltas als natürliche Filteranlage - sie reinigt das verseuchte Donauwasser, bevor es in das Schwarze Meer fließt, erheblich - und natürlich durch den Tourismus. Allein zwischen Mai und Juli 2004 kamen fast 54.000 Gäste, um die Naturschönheiten im Donaudelta zu sehen. Dies war eine Steigerung von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Quellen:

Die Jugendbewegungen um die 60er Jahre in den USA

Ein Referat, das ich in der 10. Klasse für den Geschichtsunterricht erstellt habe:

Vorwort

Angeregt durch mein Referat über Joan Baez im Musikunterricht überlegte ich mir, dieses Thema noch einmal im Zusammenhang mit ihrer politischen Tätigkeit oder mit der Jugendbewegung der 60er Jahre zu bearbeiten. Doch schnell musste ich merken, dass dieses Thema sehr komplex ist und so beschränke ich mich nun auf die Jugendbewegung der 60er Jahre in den USA, d.h. auf die Hippies. Da jedoch die Hippie – Bewegung nicht aus dem Nichts entstanden ist und sich auch nicht in Luft aufgelöst hat, werde ich jetzt mit der Beat – Bewegung beginnen, dann die Hippie – Bewegung, die ihren Höhe- und vielleicht Endpunkt im legendären Openair Rockfestival in Woodstock fand, beschreiben und dann mit der New Age – Bewegung enden, da sie aus der Hippie – Bewegung hervorging. Ein immer noch sehr komplexes Thema, so werde ich mich auf die wichtigsten Punkte beschränken.

Die Beat – Bewegung

Die Beat – Generation entstand 1945 aus dem Zusammenschluss von 4 jungen Avantgarde – Autoren, u.a. Jack Kerouac und Allen Ginsberg. Kerouac ging es um Reise, Liebe und Leiden wie z.B. in seinem Buch „On the Road“, Burrough um gewalttätige Drogenvisionen. Ginsbergs Lyrik klagt an, provoziert und zeigt uns sein Bild von Amerika. Es geht um „irre“ außersinnliche Erfahrungen. Ginsberg brachte das Buch „Howl“ heraus, das wegen Jugendgefährdung aus dem Handel gezogen worden war. In dem nachfolgenden Prozess gab es der Richter W. J. Clayton Horn mit folgendem Urteil wieder für den Verkauf frei:

Ich bin fest davon überzeugt, dass „Howl“ soziale Bedeutung besitzt. Der 1. Teil entwirft das Bild einer alptraumhaften Welt, der 2. Teil ist eine Anklage gegen jene Elemente der modernen Gesellschaft, die die besten Eigenschaften des Menschen zerstören – als solche werden vor allem genannt Materialismus, Konformismus und Mechanisierung, die alle zum Krieg führen… Das Thema von Howl sind unorthodoxe und kontroverse Ideen.

Nun entstand so viel Aufruhr, dass die Medien die Beat – Generation als kulturelles Phänomen vermarkteten und Ginsbergs „Howl“ wurde gleich 10000 Mal verkauft. Die Mainstream – Jugendlichen waren so fasziniert, dass sie diese Autoren wie die „ersten Rockstars“ der amerikanischen Literatur feierten. Die Anhänger nannten sich Beatniks oder Hipsters. Hipster ist ein Begriff aus den 30er Jahren für jemanden, der Drogen nimmt. Der Begriff „Beat“ hat viele Bedeutungen, u.a. „ausgeraubt“ und „die Welt gegen mich“. Das Wesen des Beat ist, außerhalb der Gesellschaft zu stehen. Der „typische Hipster“ trug schwarzes Barett, Spitzbart, schwarze Jeans, schwarzen Rollkragenpullover, rauchte Marihuana, kannte sich im Existenzialismus aus und hörte Jazz.

Die Beat – Bewegung wurde von den Medien extrem vermarktet und hatte Anfang der 60er ihren Höhepunkt bereits überschritten. Ihre Literatur hat jedoch den Medienrummel überlebt und zählt heute zur literarischen Klassik.

Die Hippies in Amerika – Flower Power

Die Hippies sind die Mitglieder einer kontra – kulturellen Jugendbewegung, die in den 1960er Jahren entstand und sich bemühte, dem Lebensstil der Hipster nachzueifern. Das Zentrum der Hippie – Bewegung lag in San Francisco/Kalifornien. Die Hippies entwickelten einen eigenen Musik – und Kleidungsstil. Auch das Äußere, lange Haare und Bärte bei Männern sowie ungeschminkte Gesichter und lange Haare mit Zöpfchen bei Frauen waren feste Bestandteile der Hippie – Kultur. Als Hippie las man auch bestimmte Autoren, wie z.B. Hermann Hesse, da sich die Hippies in seinen Büchern wiederfanden.

Den Hippies ging es in erster Linie um Liebe, Frieden, Toleranz und Freiheit, sowohl im sozialen Umgang als auch in den Beziehungen zwischen den Völkern. Das hieß auch, den anderen so zu akzeptieren, wie er ist und aus den eventuellen Unterschieden zu lernen. Es ging auch um Freiheit, alles zu tun, was man will, ohne dabei den anderen Schaden zuzufügen. Wichtig war ihnen die „freie Liebe“, d.h. Sexualität wird als natürliches Körperbedürfnis, das frei von gesellschaftlichem Druck und Zwängen ausgelebt werden soll, definiert. Die Befreiung von der kirchlichen und bürgerlichen Moral war das Ziel. Das gesellschaftliche Tabu von Fremdgehen, Ehescheidungen, vorehelichem Geschlechtsverkehr und Homosexualität wurde gebrochen.

Ihre Idee, die Natur zu respektieren, lebte in der in den 70er Jahren entstehenden ökologischen Bewegung weiter.

Es ging auch um politische und philosophische Aspekte. Die Hippies waren gegen die bürgerlichen Wohlstandsideale sowie vor allem gegen den Konsumrausch, d.h. gegen den amerikanischen „way of life“.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden im entstehenden Wirtschaftsboom mehr Produkte produziert, als die Bevölkerung verbrauchen konnte. Somit musste die Bevölkerung sozusagen gezwungen werden, mehr zu kaufen – die Werbung entstand. In der Werbung wurden psychologische Techniken eingesetzt, um das Unterbewusstsein zu beeinflussen. Dies sahen die Hippies als absolut inakzeptabel an. So lehnten sie jede Art der Werbung und des übermäßigen Konsums, des unnötigen Kaufens von Produkten, ab. Denn durch die Werbung wird ein starkes Mangelempfinden ausgelöst, welches durch den Kauf von Produkten scheinbar befriedigt wird. Diese Idee der Konsumkritik lebte weiter in der Simple Living – Bewegung. Heute ist die Simple Living – Bewegung auch eine Bewegung gegen Armut und Arbeitslosigkeit und gegen fehlende Zeit. Denn es geht auch um ein vereinfachtes Leben im wörtlichen Sinn – Entsorgen von Ballast – Entrümpeln und alles Vereinfachen.

Den Hippies ging es einfach um das Dasein – und das war schön und sollte nicht durch Pflichten, Arbeiten und Autoritätspersonen vermiest werden. Viele Hippies waren unzufrieden mit dem Bildungssystem, das darauf zielte, junge Menschen für eine von ihnen abgelehnte Gesellschaft vorzubereiten. Deshalb brachen sie oft ihre Ausbildung ab, obwohl viele von ihnen sehr begabt waren.

In allen größeren Zentren bauten die Hippies eine komplett eigene Infrastruktur auf, d.h. es gab eigene Läden, eigene Krankenhäuser. Und darin gab es kein Geld – alles war komplett kostenlos und basierte auf freiwillig Arbeitenden. Doch dieses System hatte auch seine Schwächen und da immer mehr Menschen so leben wollten, geriet das Ganze ziemlich aus dem Rahmen. Es gab Krankheiten, Hunger und Ungeziefer… Doch noch ein weiterer Punkt kam hinzu: Bei den gewaltlosen Demonstrationen und Kundgebungen wurden die Hippies immer wieder geschlagen, verhaftet und verfolgt. Als die Hippies einsahen, dass ihre Bemühungen vergebens waren, wollten sie sich von dieser bösen Welt abkapseln. Und dafür schienen ihnen halluzinogene Drogen wie LSD wie geschaffen. Doch viele sahen die Risiken dieser Droge nicht. So kam es häufig zu Selbstmorden und seelischen Zusammenbrüchen.

1967 gab es dann einen vorläufigen Schlussstrich der Love – Generation: In San Francisco verbrannten die Hippies Blumen, bunte Kleider, Schmuck und halluzinogene Drogen in einem Sarg.

Woodstock – „Make love, not war!“

Es war die Zeit des Vietnamkriegs und in den USA entstand eine starke Antivietnamkriegsbewegung. In Woodstock, dem Festival für den Frieden im August 1969 mit dem Slogan „Make love, not war!“ lebte die Hippie – Bewegung noch einmal auf – und wurde ein Mythos, der von den Medien vermarktet wurde.

Das legendäre Openair – Rockfestival in Woodstock bei Bethel (New York) hieß offiziell „Woodstock Music & Arts Fair“ ( = Woodstock Musik- und Kunstmesse). Allein schon die Anzahl der Besucher war spektakulär – es wird geschätzt, dass es 450000 waren, doch das weiß niemand genau. Es ist jedoch sicher, dass sich etwa doppelt so viele auf den Weg gemacht hatten und in den Staus stecken geblieben waren – den längsten Staus der Nation. Da der Veranstalter mit 60000 gerechnet hatte, waren viel zu wenig Lebensmittel vorhanden. Da jedoch durch die Staus kein Durchkommen war, mussten sowohl die Lebensmittel als auch die Stars, die meilenweit in Hotels verstreut waren, per Hubschrauber eingeflogen werden. Und diese kamen interessanterweise vom Militär – auf dem Friedensfestival! Die Stars korrigierten sich sofort und sagten, sie seien nur gegen Krieg, nicht gegen Militär. Die Besucher des Festivals campten auf einem 243 Hektar großen Farmgelände im Matsch – es regnete. Bei dem Woodstock – Festival wurden extrem viele Drogen konsumiert. Das gesamte Festival verlief friedlich, dies erklären manche auch mit dem Drogenkonsum.

Da es auf Grund der vielen Menschen nicht möglich war, genügend Kassenhäuschen aufzustellen, und bereits viele Menschen ohne Eintrittskarte hineingegangen waren – der Zaun wurde einfach umgerissen – und da man Tausende von Menschen nicht nach Hause hätte schicken können, wurde das Festival kurzerhand für kostenlos erklärt und die Eintrittskarten waren wertlos. So war Woodstock für die Veranstalter ein finanzielles Desaster. Später wurde es zum kommerziellen Erfolg, als es durch einen Film und ein Dreifachalbum vermarktet wurde.

Heute leben in Woodstock viele alte Hippies, die dort wunderschöne Orte der Begegnung geschaffen haben.

Noch einmal zurück zu den 60er Jahren. Sie waren von einer Bewusstseinserweiterung in 2 Richtungen beherrscht. Die eine ging in Richtung einer neuen Spiritualität, der östlichen Mystik. Durch Meditation, aber auch durch psychedelische Drogen wurde das Bewusstsein erweitert. Die andere erweiterte das gesellschaftliche Bewusstsein, indem sie jegliche Autorität radikal in Frage stellte. Das geschah in mehreren Bereichen parallel. Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung forderte die Einbeziehung der farbigen amerikanischen Bürger ins politische Leben. Die Studentenbewegungen an amerikanischen und europäischen Universitäten stellten die Machtstrukturen an den Unis in Frage und diskutierten alternative, nicht – hierarchische Strukturen. Während des Prager Frühlings stellten tschechische Bürger die Autorität des Sowjetregimes in Frage. Die Frauenbewegung begann, die patriarchalische Ordnung herauszufordern.

New Age – Bewegung

Die Bewusstseinserweiterung, die in der amerikanischen Hippie –Bewegung begann, führte zu einer Bewusstseinsveränderung in der New Age – Bewegung (engl. „Neues Zeitalter“). Das neue Zeitalter wird Wassermann – Zeitalter genannt. Dieser Name kommt aus der Astronomie, da die Sonne bald nicht mehr wie seit dem 21. März 1 v. Chr. im Sternzeichen Fisch – das Zeichen für Jesus und das Christentum – steht, sondern ins Sternzeichen Wassermann wechselt. Bei solch einem Wechsel ereignete sich in der Geschichte immer eine Kulturrevolution. So trat die Sonne 4320 v.Chr. in das Sternzeichen des Stieres. Der Stier war göttliches Symbol in den Religionen in Ägypten, Kreta und Mesopotamien. Der Wechsel steht jetzt im Jahre 2160 an. Doch es gibt auch andere Berechnungen mit einem Zyklus von 2000 Jahren, wonach die Wende bereits passiert ist, kurz bevor steht oder gerade im Gang ist.

New Age ist eine spirituelle Bewegung mit vielen Strömungen innerhalb der westlichen Kultur, die als Hinwendung zu einer sinnerfüllten, menschlichen und ganzheitlichen Zukunftswelt zu verstehen ist. Denn weiterleben kann die Menschheit nur, wenn sie von Grund auf anders denken lernt: Die Welt wird als System verstanden, in dem alles miteinander zusammenhängt. Diese ganzheitliche, ökologische Anschauungsweise löst das mechanistische Weltbild von Descartes u.a. ab. Atomphysiker entdeckten z.B. Parallelen zwischen der Quantenphysik und der östlichen Mystik. Heilmethoden aus aller Welt wurden bekannt und unter dem Begriff alternative Medizin angewandt. Unterschiedlichste Religionen wurden parallel praktiziert.

Bewusstseinsveränderung im New Age, das meint sich selbst verändern, ein guter Mensch werden, inneren Frieden finden, denn nur damit können wir – so eine Aussage vom Dalai Lama – das Zerstörungspotential in der Welt entschärfen.

Literaturangaben

Joan Baez

Ein (mündlich vorgetragenes) Referat, das ich in der 10. Klasse für den Musikunterricht erstellt habe:

Ich erzähle jetzt über die amerikanische Sängerin Joan Baez, die Königin des Folksongs.

Joan Chandos Baez wurde am 9. Januar 1941 in Staten Island, New York geboren, d.h. am vergangenen Sonntag wurde sie 64 Jahre alt. Ihr Vater war ein mexikanischer Physiker, ihre Mutter eine Schottin. Da ihr Vater in der amerikanischen Rüstungsindustrie tätig war, wechselte die Familie in Joan's Kindheit fast jährlich den Wohnsitz. Dies änderte sich erst, als der Vater sich den Quäkern anschloss und seine Arbeit im Rüstungsbereich aufgab. Die Quäker sind Anhänger einer christlichen, antikirchlichen Bewegng, die u.a. gegen Sklaverei und für Frieden, d.h. auch gegen den Wehrdienst, kämpften. Die Quäker waren auch für Joan Baez in ihrem Leben sehr wichtig. Joan wuchs in Kalifornien auf. Wegen ihrer etwas dunkleren Hautfarbe, die sie von ihrem Vater geerbt hatte, musste Joan Baez unter Rassenvorurteilen leiden. Sie durfte nicht mit weißen Nachbarkindern spielen und man beschimpfte sie als “Nigger”. Diese Erfahrungen sensibilisierten sie schon früh für das Problem der Rassendiskriminierung und bereits mit 10 Jahren wünschte sich Joan, die Leute sollten aufhören, sich gegenseitig das Hirn aus dem Schädel zu blasen.

Vom Rock'n Roll begeistert, begann sie mit zwölf Jahren Gitarre zu üben. Nach dem Verlassen des Colleges studierte sie kurze Zeit an der “Bostoner University Fine Arts of Drama”. Während dieser Zeit entdeckte Joan Baez ihre Liebe für den Folk. Sie schloss sich verschiedenen Gruppen an und trat in Kaffeehäusern und Folkclubs auf. Der Folksänger Bob Gibson lud Joan Baez 1959 zur Teilnahme am Newport Folk – Festival ein. Der gemeinsame Auftritt wurde ein sensationeller Erfolg und verhalf Joan Baez zum Durchbruch. Bereits 1960 nahm sie ihre erste Schallplatte auf, die sowohl traditionelle Stücke als auch eigene Lieder umfasste. Diese Platte “Joan Baez” wurde zum meistverkauften Folkalbum in der Geschichte. Nun galt die kaum 19-Jährige als Star, wobei sie auch als Prominente den Starkult weitgehend ablehnte. Das amerikanische Nachrichtenmagazin “Time” schrieb über Joan Baez, dass ihre Stimme so klar sei wie die Luft im Herbst – ein vibrierender, kraftvoller, unerzogener, aufwühlender Sopran. Diese Stimme und die einfache Gitarrenbegleitung kennzeichnen ihren Musikstil. Später erweiterte sie die Instrumentierung ihrer Songs. Joan Baez hat viele klassische Songs neu interpretiert.

1963 machte Joan Baez die Lieder des amerikanischen Rocksängers Bob Dylan bekannt und trug so maßgeblich zu dessen Karriere bei. Dylan ließ sie im Gegenzug dazu 1975 bei seiner “Rolling Thunder Tournee” auftreten und verschaffte ihr eine Rolle in dem vierstündigen Film “Renaldo und Clara”. Danach erkaltete die jahrelang problematische Beziehung und als Joan bei einer Europa – Tournee wie früher mit ihm zusammen singen wollte, sprach er nicht einmal mit ihr.

Doch Joan Baez ging es um weit mehr. Sie meinte, sie sei eigentlich keine Sängerin, sondern eine Politikerin. Ihre musikalische Karriere war eng mit der politischen Entwicklung der 60er Jahre verbunden. Mit ihren Liedern begleitete sie die Studenten- sowie die Bürgerrechts- und Anti – Vietnamkriegs – Bewegung. Schon in ihrer Schulzeit hatte sie mit 300 Schülern zusammen an einem dreitägigen Kongress über Weltpolitik teilgenommen, hielt selbst in großen und kleineren Gruppen Reden, was ihr den Ruf als Führerpersönlichkeit eintrug, und war aber vor allem von einem begeistert: Martin Luther King, jr., der ihr Idol wurde. Später demonstrierte sie an seiner Seite und gehörte zum innersten Kreis der schwarzen Bürgerrechtler um Martin Luther King.

Joan Baez gründete etwa 1964 mit ihrem politischen Lehrer, einem Gandhi – Schüler, in Palo Alto, Kalifornien ein “Institut zum Studium der Gewaltlosigkeit”. Sie organisierte Demonstrationen, Menschenketten, Benefizkonzerte gegen Krieg, atomare Aufrüstung, für Menschenrechte und gegen Rassendiskriminierung. Sie schrieb auch zahlreiche Briefe an Politiker und Zeitungen, in denen sie versuchte, ihre Ziele durchzusetzen.

Doch auch ihr Privatleben war nicht gerade ruhig. Das ständige Umherziehen war weiterhin Bestandteil ihres Lebens. Ihre Beziehungen zu Männern waren eher kurzfristige Liebesabenteuer. 1968 heiratete sie den amerikanischen Wehrdienstverweigerer und linken Studentenführer David Harris, der ein Jahr später wegen seiner antimilitärischen Haltung 20 Monate ins Gefängnis kam. Im Dezember 1969 wurde ihr Sohn Gabriel Earl geboren. Doch die Ehe hielt nur 5 Jahre – Joan Baez selbst meinte, dass es für sie besser sei, alleine zu leben. Im August 1969 sang Joan Baez beim legendären Openair – Rockfestival in Woodstock bei Bethel (New York), das offiziell “Woodstock Music & Arts Fair” (=“Woodstock Musik- und Kunstmesse”) hieß. Die Besucher des Festivals campten auf einem 243 Hektar großen Farmgelände im Matsch – es regnete. Das Besondere an diesem Ereignis war die Besucherzahl - geschätzt zwischen 400 000 und 500 000, im Gegensatz zu den 60 000, die der Veranstalter erwartet hatte. Doch eine ganze Million Besucher hatte sich auf den Weg gemacht und etwas mehr als die Hälfte davon war in den schlimmsten Staus der Nation stecken geblieben. Ganz besonders herausragend war vor allem die enorme Friedlichkeit der Besucher. Das Konzert gilt als musikalischer Höhepunkt der amerikanischen Hippiebewegung Flowerpower, es ist ein Symbol für die Genußsucht und den Exzess der 60er Jahre, gleichzeitig war es ein Ereignis, bei dem fast eine halbe Million junge Menschen drei Tage lang die Begriffe Teilen, Helfen, Respekt und Rücksicht kennenlernten. Bei Woodstock wurden extrem viele Drogen konsumiert (womit manche Leute auch die Friedfertigkeit der Besucher erklären). Außerdem war das Festival auch dadurch revolutionär, daß die Leute einfach nackt herumliefen, wenn ihnen danach war. Sex war überhaupt kein Tabu. Das war für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich.

Doch Joan Baez' Engagement gegen den Vietnamkrieg ging noch viel weiter: Während des Krieges weigerte sie sich, mehr als 40% der Steuern zu zahlen, da der Rest ihrer Meinung nach für Bomben und Panzer ausgegeben wurde. Die Hälfte ihrer Konzerteinnahmen überwies sie an pazifistische Organisationen. Joan Baez reiste während des Vietnamkrieges nach Hanoi im Nordvietnam und sang dort für die vom Krieg und Bomben heimgesuchten Menschen. Sie überlebte dort 1972 das Weihnachtsbombardement durch die US – Luftwaffe im Bunker. Nach dem Vietnamkrieg prangerte sie Menschenrechtsverletzungen in Vietnam an und bereiste die Lager der Vietnamflüchtlinge.

1972 gründete Joan Baez mit anderen zusammen an der Westküste der USA eine Sektion von “Amnesty International” und 1979 hob sie die Menschenrechtsorganisation “Humanitas International Human Rights Commitee” aus der Taufe. Nach dem Abebben der Protestwelle gegen den Vietnamkrieg engagierte sich Joan Baez politisch besonders in Südamerika, ausgelöst durch den Rechts – Putsch in Chile und den Mord am demokratisch gewählten Staatsschef Salvador Allende. Bei ihrer Lateinamerikatournee 1981 wurde sie in Chile mit Terror und Bombendrohungen faschistischer Kreise empfangen. Danach gelangen ihr nur noch einige Hits, weswegen man sie manchmal bereits totsagte. 1985 eröffnete Joan Baez den amerikanischen Beitrag zum Mega – Rock – Pop – Festival Live Aid für die Afrika – Hungerhilfe, das via Satellit in 160 Ländern 1,5 Milliarden Menschen erreichte. 1986 feierte sie bei der ersten Tournee für Amnesty International, bei der auch andere Bands dabei waren, ein Comeback. Sie brachte auch weitere Schallplatten heraus.

Aber sie veränderte sich: Ihre Stimme wurde tiefer, ihr Musikstil änderte sich mehr in Richtung Rock und sie konzentrierte sich mehr auf die Musik und weniger auf die sozialen und politischen Themen. Doch trotz allem ist ihr neuestes Album - “Dark Chords On A Big Guitar”, das 2003 herauskam, Michael Moore gewidmet. Ihre Lieder und ihre Person wurden weit über die USA hinaus zu einem Symbol, das viele in ihrer politischen Arbeit ermutigte. Ihre Balladen und Songs gaben der amerikanischen Bürgerrechts- und der späteren internationalen Friedensbewegung wichtige Impulse. Sie verband Gesellschaftskritik mit musikalischen Formen und blieb dabei stets eine eigenständige Sängerin. Ihre Lieder wie z.B. “We shall overcome” und “Blowing in the Wind” wurden zu Hymnen dieser Bewegungen.

Heute ist Joan Baez alles andere als optimistisch, was die aktuelle Welt- und Klimapolitik angeht und sagt, wir stünden so nahe am Abgrund und sie glaube, dass dies die gefährlichste Zeit sei, die sie je erlebt habe. Sie lebt seit einiger Zeit eher zurückgezogen und widmet sich mehr ihrer Familie – ihre Eltern sind bereits 91 – und sie hat mittlerweile ein einjähriges Enkelkind.

Joan Baez erhielt viele Auszeichnungen, acht “Goldene Schallplatten” und eine “Goldene Single” sowie verschiedene Auszeichnungen für ihre politischen und friedensstiftenden Tätigkeiten. Ihren größten kommerziellen Erfolg hatte sie 1971 mit dem Titel “The Night They Drove Old Dixie Down”, der Platz drei in den amerikanischen Charts erreichte.

Als Lied von Joan Baez habe ich “Blessed Are” ausgewählt, das original 1971 auf der gleichnamigen Schallplatte veröffentlicht wurde. In ihrer Autobiographie schreibt sie, dass diese Schallplatte nur Lieder enthält, die sie selbst geschrieben hat, was für sie wesentlich befriedigender war als nur die Lieder der anderen zu singen. Diese Lieder sind teils aus einem plötzlichen Einfall entstanden, teils mühsam und langwierig erarbeitet. Doch sie sind alle sehr persönlich. “Blessed Are” hat sie für die Eltern jener Kinder geschrieben, die sich wie Janis Joplin treiben ließen und sich um ein Weiterleben nicht kümmerten. Ich habe auch versucht, den Liedtext zu übersetzen, dies ist jedoch sehr schwierig, da es in sehr lyrischen Bildern geschrieben ist.

Morton Rhue - Die Welle

Buchrezension mit Vortrag und Personenkonstellation, die ich in der 9. Klasse für den Deutschunterricht erstellt habe:

Die Rezension:

  • Macht durch Disziplin!
  • Macht durch Gemeinschaft!
  • Macht durch Handeln!

Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging

In dem Buch „Die Welle“ von Morton Rhue erzählt ein Er – Erzähler in chronologischer Reihenfolge von einem etwa einwöchigen Experiment, das der bei den Schülern sehr beliebte Lehrer Ben Ross in den 70er Jahren mit den Teilnehmern seines Geschichtskurses in der Gordon High – School in Kalifornien machte. Alles begann damit, dass im Geschichtsunterricht die Frage auftauchte, weshalb sich damals niemand gegen den Nationalsozialismus gewehrt hat. Den Lehrer beschäftigte diese Frage sehr und er entschloss sich, als Antwort auf die Frage ein Experiment zu starten. Er führte im Unterricht militaristische Verhaltensweisen und die Parolen „Macht durch Disziplin!“, „Macht durch Gemeinschaft!“ und „Macht durch Handeln!“ ein. Die Schüler folgten begeistert dieser neuen Bewegung, von Ben Ross „Die Welle“ genannt. Innerhalb der Welle entwickelte sich ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl – es gab keine Cliquen mehr wie zuvor, alle gehörten dazu und alle waren gleich. Diese Veränderung wirkte sich am stärksten auf Robert Billings aus, ein totaler Außenseiter und der Klassenschwächling, der nun plötzlich in die Gruppe integriert war. Sogar das Football – Team hoffte dank der Welle auf einen Gewinn, allerdings vergeblich. Die Welle breitete sich immer mehr in der Schule aus. Aus Angst vor der Welle machten viele einfach mit. Und Ben Ross verlor immer mehr die Kontrolle und schlüpfte selbst in die Rolle des Diktators. Immer mehr stießen diejenigen, die zur Welle gehörten, die wenigen aus, die sich gegen sie wendeten. So ging es auch Laurie Saunders, der Hauptperson dieses Buches. Sie zweifelte schon sehr bald an der Welle. Angeregt zu diesem Widerstand wurde sie vor allem auch durch ihre Eltern, v.a. ihre Mutter, die von Anfang an der Welle sehr kritisch gegenüberstanden. Laurie wunderte es bzw. ihr war es unheimlich, dass alle die Welle so ernst nahmen.

Dazu hier eine kurze Leseprobe:

Die Versammlung der Welle in der Turnhalle musste gleich beginnen, aber Laurie Saunders stand noch an ihrem Schrank und war nicht sicher, ob sie hingehen sollte. Sie konnte immer noch nicht in Worte fassen, was sie an der Welle störte, aber sie spürte den Widerspruch in sich wachsen. Irgendetwas stimmte nicht. Der anonyme Brief von heute Morgen war ein Symptom. Nicht nur hatte ein älterer Schüler versucht, einen jüngeren zum Beitritt in die Welle zu zwingen. Es war mehr – die Tatsache, dass der Schüler nicht gewagt hatte, seinen Namen unter den Brief zu schreiben, die Tatsache, dass er davor Angst gehabt hatte. Seit Tagen hatte Laurie versucht, die Wichtigkeit der Welle für sich selbst zu leugnen, aber es klappte nicht. Die Welle war Furcht erregend. Sie war sicher großartig, solange man ein Mitglied war, das keine Fragen stellte. War man das aber nicht …“ (Morton Rhue, Die Welle, Seite 115)

Die Veränderungen durch die Welle betrafen Laurie auch ganz direkt – sie verlor ihren Freund David Collins und ihre beste Freundin Amy Smith, weil diese die kritische Haltung von Laurie gegenüber der Welle nicht akzeptieren konnten – was Laurie jedoch nicht von ihrem Kurs gegen die Welle abhielt. Bald kam es auch zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Mitgliedern der Welle und Außenstehenden. Ein jüdischer Junge wurde zusammengeschlagen. Laurie versuchte nun intensiv etwas gegen die Welle zu unternehmen. Als Chefredakteurin der Schülerzeitung setzte sie sich mit einigen anderen Redaktionsmitgliedern, die ebenfalls gegen die Welle waren, zusammen und veröffentlichte eine Sonderausgabe der Schülerzeitung gegen die Welle. Die Mitglieder der Welle waren empört und wollten Laurie von ihrer Haltung gegen die Welle abbringen. David sollte Laurie dazu zwingen, mit ihren Angriffen auf die Welle aufzuhören. Dies gelang ihm im Gespräch mit ihr nicht und aus Wut warf er sie zu Boden. Da erkannte er die Gefahren bzw. Auswirkungen der Welle und wurde zu ihrem Gegner.

Auch der Druck auf Ben Ross wuchs, zunächst von seiner Frau, Christa Ross. Eltern hatten sich bei dem Schulleiter beschwert. Der Direktor drohte Ben Ross mit Entlassung, wenn er die Welle nicht innerhalb eines Tages beenden würde. So rief Ben Ross alle Mitglieder der Welle zusammen, es werde im Kabelfernsehen der Gründer und Führer der Welle erscheinen und die Gründung einer nationalen Jugendbewegung mit dem Namen „Die Welle“ verkünden. Bei der Versammlung zeigte Ben Ross das Bild Hitlers als das ihres Führers. Ben Ross erklärte den erschütterten Schülern ihre Anfälligkeit für Faschismus. Ben Ross wünschte sich und den Schülern, dass dies eine Lehre für ihr Leben war. Einige bestritten ihren Glauben an die Welle und sagten, das sei doch nur ein Spiel gewesen. Ben Ross war froh, dass die Welle nun ein Ende gefunden hatte. Einzig und allein Robert war über das Ende der Welle tief enttäuscht. Er war derjenige, der in der Welle die größte Veränderung durchgemacht hat. So entwickelte er sich vom totalen Außenseiter zum perfekt Integrierten und sogar Leibwächter des Führers. Nun war er der Verlierer und wieder Außenseiter wie zuvor.

Eigene Bewertung:

Ich finde, das Buch ist zwar sehr leicht lesbar geschrieben, aber es behandelt ein schwieriges Thema, über das man viel nachdenken und diskutieren kann. Die Erzählung geht rasch voran und es wird nie langweilig. Ich habe das Buch ohne Pause durchgelesen, weil es so spannend ist, wie sich das Experiment entwickelt und wie es endet.

Morton Rhue (Todd Strasser):

Morton Rhue ist ein Pseudonym des US-amerikanischen Schriftstellers Todd Strasser. Er wurde am 5. Mai 1950 in New York City geboren. Nach dem er von der Universität geflogen war, ging er nach Europa und wurde Straßenmusiker. Schließlich entschied er sich Schriftsteller zu werden. Er kehrte nach Amerika zurück und studierte Literatur und Journalismus. Er arbeitete für verschiedene bekannte Zeitungen. 1978 veröffentlichte er sein erstes Buch. Doch das war nicht seine einzige Beschäftigung. Mit dem Erlös von seinem ersten Buch gründete er eine Keksfabrik, mit der er in den nächsten 12 Jahren mehr Glück hatte als mit seinen Büchern. Er schrieb auch viele Drehbücher. Insgesamt hat er über 100 Bücher überwiegend für die Jugend veröffentlicht. Den größten Erfolg hatte Todd Strasser unter dem Pseudonym „Morton Rhue“ mit seinem Roman „Die Welle“ (original: „The Wave“), den der bekannte Schriftsteller Hans-Georg Noack 1984 ins Deutsche übersetzte. Von Morton Rhue stammt auch das Buch „Ich knall euch ab“, das das tragische Ereignis von Littleton und damit auch von Erfurt zum Thema hat. Heute widmet sich Todd Strasser dem Besuch vieler Schulklassen und diskutiert mit ihnen.

Hintergrund:

Das Buch „Die Welle“ basiert auf einer wahren Begebenheit die sich im April 1967 in der Cubberley High School in Palo Alto (Kalifornien) zutrug. Dort gründete der Geschichtslehrer Ron Jones „The third Wave“, wobei sein „third“ allerdings nichts mit dem „Dritten“ Reich zu tun hat, sondern mit der Wellenbewegung am Strand. Ron Jones wurde nach dem Experiment entlassen. Ron Jones schrieb 4 Jahre danach einen Artikel darüber – er ist im Internet zu finden (siehe Quellen). Einige Zeit später veröffentlichte er auch ein Buch darüber. Außerdem soll es die Welle in holländisch als Musical geben und unter dem Titel „Wellenschläge“ gibt es ein 12. Klass-Spiel. Todd Strasser lernte Ron Jones nie kennen. Das 1981 in Amerika erschienene Buch „The Wave“ basiert auf dem Film „The Wave“, den Norman Lear, ein amerikanischer Filmemacher, 1981 drehte. Todd Strasser selber wunderte sich darüber, dass das Experiment wirklich so abgelaufen war. Doch ob es nun so war oder nicht – Todd Strasser geht es um die Botschaft, die das Buch enthält: Das Wissen aus der Geschichte schützt nicht vor den Gefahren des Faschismus. Faschismus kann immer und überall verführen.

Fragen:

  1. Wie würde es dir ergehen, wenn du an einem derartigen Experiment teilnehmen würdest? (Selbstkritische Überlegungen)
  2. Trotz des Wissens der Schüler über den Nationalsozialismus war das Experiment möglich. Wie kann man deiner Meinung nach faschistoidem Denken und Handeln vorbeugen?
  3. Wenn man also aus der Geschichte nichts lernen kann, weshalb beschäftigt man sich dann so intensiv damit? Wäre es dann nicht sinnvoller, sich mit der positiven Gestaltung von Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen? Was sind deine Gedanken dazu?

Quellen:

Der Vortrag:

Für meine Buchrezension wählte ich das Buch „Die Welle“ von Morton Rhue aus. Ich möchte nun, da ihr hoffentlich bereits alle meinen Text gelesen und damit eine Vorstellung vom Inhalt des Buches habt, die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen anhand dieser Personenkonstellation erklären. Anschließend werde ich über die Botschaft des Buches, mit der ich mich beschäftigt habe, berichten.

Vor der Welle gab es in der Klasse von Ben Ross eine Cliquenwirtschaft und einen Beliebtheitswettbewerb wie in fast jeder Klasse. So war z.B. Laurie, die Klassenbeste und Beliebteste mit David befreundet, dem Star des Footballteams der Schule. Mit ihm wäre aber auch Lauries beste Freundin Amy gerne befreundet gewesen. Dies störte wiederum Amys Beziehung zu Laurie. So begnügte sich Amy mit Brian, ebenfalls ein Footballspieler und David's Freund. Die 4 mochten wie die meisten in der Klasse ihren Lehrer Ben Ross sehr gern, im Gegensatz zu Robert. Er, der Klassenschwächling war der totale Außenseiter. Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben und im Unterricht passte er überhaupt nicht auf. In dieser Situation kam vielen in der Klasse die Welle wie gelegen. Die Parole „Macht durch Gemeinschaft“ beseitigte jeden Wettbewerb um schulische Leistungen und Beliebtheit. Alle waren gleich. Keiner musste mehr darum kämpfen, auch dazu zu gehören. Es entstand ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl. Es wurde gestärkt durch die Einführung des Wellen – Logos und eines speziellen Wellen – Grußes sowie Mitgliedskarten. Durch die Parole „Macht durch Disziplin“ war in die Klasse wieder Disziplin eingekehrt: Es wurden regelmäßig Hausaufgaben gemacht, alle passten im Unterricht auf und es herrschte im Unterricht eine vorher lange vergeblich versuchte Ruhe. Doch diese Ruhe wurde vom Lehrer mit militaristischem Drill erreicht. Zum Antworten musste man aufstehen, aufrecht neben dem Stuhl stehen und dann die kurze Antwort mit „Mr. Ross,…“ beginnen. Der Gruppenzwang unterdrückte jede Freiheit einer individuellen Meinung, Nachdenken, Analysieren und Fragen. Doch das Ganze sollte nicht nur in der Klasse bleiben: Ben Ross forderte die Schüler getreu seinem dritten Grundsatz „Macht durch Handeln“ auf, für die Welle neue Mitglieder zu gewinnen. So gab es bald weitere 200 Mitglieder in der Schule, die allesamt einfach ohne zu fragen mitmachten. Auch der größte Teil der Klasse gehörte zu den sog. Mitläufern.

Robert, der frühere Außenseiter wurde in der Welle voll integriert und wurde schließlich sogar der Leibwächter und damit die rechte Hand des Führers. Von der Welle ebenfalls überzeugt waren David, Brian, Eric, George und Amy. Sie sahen nur die positiven Seiten und waren begeisterte Anhänger. Brad sah die Welle eher als ein lächerliches Spiel, bei dem man mitmachen kann. Später war er von der Gemeinschaft in der Welle überzeugt, versuchte aber auch Laurie zu helfen, damit sie nicht in Schwierigkeiten geriet.

Doch trotz der positiven Seiten war die Welle nicht das, für das viele sie hielten: eine positive Bewegung. Lauries Eltern, vor allem ihre Mutter, machten Laurie schon sehr bald darauf aufmerksam, dass dieses Experiment eine Manipulation, eine Gehirnwäsche, eine Indoktrination darstelle. Als auch Laurie dies erkannte, wurde sie gegenüber der Welle sehr kritisch. Laurie wurde von David sowie Amy vorgeworfen, bei der Welle nicht mitmachen zu wollen, weil sie dann nicht mehr der „King“ der Klasse sei. Doch Laurie ging es nicht darum: Sie hatte die Gefahren erkannt, die von der Welle ausgingen. Die Freundschaften zwischen Laurie und David sowie zwischen Laurie und Amy zerbrachen. Laurie wurde zur unerschrockenen Kämpferin gegen die Gewalt der Welle. Sie setzte sich mit den anderen, der Welle ebenfalls kritisch gegenüber stehenden Redaktionsmitgliedern der Schülerzeitung, Alex und Carl zusammen und veröffentlichte eine Sonderausgabe der Schülerzeitung gegen die Welle. Den letzten Anstoß dazu gaben 2 Ereignisse. Ein jüdischer Schüler wurde von Mitgliedern der Welle als dreckiger Jude beschimpft und verschlagen, weil er der Welle nicht beitreten wollte. Außerdem wurde Deutsch, der Ersatzspieler von Brian, von diesem zusammengeschlagen, weil er, ein eitler Einzelspieler, nicht Mitglied der Welle werden wollte, um die Gemeinschaft des Footballteams zu stärken. Davon wurde in der Schülerzeitung berichtet. Sie stieß bei den Mitgliedern der Welle auf heftige Kritik. Viele wollten es nicht wahr haben, was da geschrieben stand. David sollte Laurie nun dazu zwingen, mit ihren Angriffen auf die Welle aufzuhören. Als Laurie sich nicht dazu überreden ließ, stieß David sie wütend zu Boden. Nun erkannte er die Gefahren der Welle und wurde zu ihrem Gegner, obwohl er noch 5 Minuten davor davon überzeugt war, dass die Welle das Beste für alle wäre, wenn alle mitmachen würden. Laurie und David versöhnten sich. In ihrer zeitweise schwierigen Beziehung spiegelt sich die dramatische Entwicklung der Welle am auffälligsten.

Nun zu Ben Ross selbst. Er vertiefte sich immer mehr in sein Experiment und vergaß darüber alles. Dass er sich von einer Sache so mitreißen ließ, war für seine Frau Christy nichts Neues. Allmählich kam es ihm merkwürdig und sogar peinlich vor, dass er so völlig gefesselt war, sich fast wie ein Diktator fühlte und sogar von seiner Macht fasziniert war. Nur langsam erkannte er, dass er mit seinem Experiment zu weit gegangen war. Schon sehr bald hatte seine Frau auf die gefährliche Entwicklung seines Experiments aufmerksam gemacht, hatte ihn aber die ganze Zeit sehr unterstützt. Ein interessanter Aspekt ist übrigens, dass die Kritik an der Welle von 3 Frauen ausging: Mrs. Saunders, Laurie und Christy Ross. Der Sportlehrer Schiller war am Anfang von der Welle überzeugt gewesen, doch nachdem das Footballspiel trotz des neuen Teamgeistes durch die Welle verloren war, glaubte er nicht mehr an die Welle. Beim Direktor Owens, der Ben Ross als guten Lehrer schätzte und lange auf kritischer Distanz geblieben war, hatten sich einige Eltern beschwert und er gab schließlich Ben Ross eine Frist von einem Tag, das Experiment zu beenden. Nun geriet Ben Ross ziemlich unter Druck, doch es fiel ihm eine Lösung ein, wie er das Experiment noch sinnvoll beenden konnte. Ben Ross war froh und Laurie und David auch. Die Mitläufer waren erschüttert. Brad, Brian und Eric waren enttäuscht. Amy fand zu Laurie zurück. Nur Robert hing immer noch an der Welle. Er machte in der Zeit der Welle die größten Veränderungen durch. Nun war er der Verlierer. Ben Ross wusste, dass er jetzt mit ihm reden musste. So endet das Buch.

Ich habe mir Gedanken gemacht, ob das Experiment nun sinnvoll bzw. erfolgreich war. Der „echte“ Geschichtslehrer hat darauf eine Antwort gegeben: Er sagt, die Schüler haben das gelernt, was er wollte.

Im Buch dagegen bleibt offen, ob die Schüler das gelernt haben, was Ben Ross wollte. Das Experiment war aber in der Hinsicht erfolgreich, dass es bewiesen hat, dass Faschismus immer noch Menschen verführen kann, selbst wenn sie über den Faschismus informiert sind. Diese Tatsache ist sehr erschreckend, aber leider wahr. Kann man aus dieser Tatsache ableiten, dass man aus der Geschichte nicht lernen kann? Wäre es dann nicht viel wichtiger, für die Zukunft zu lernen, zu lernen, wie man sich zukünftig gegen solche Gefahren zu schützen kann? Dabei ist eigentlich klar, dass solch ein Experiment wie die Welle dafür nicht unbedingt der geeignete Weg ist. Auch Ben Ross sagt in der Welle, dass dieses Experiment nicht gut war, man mit Menschen nicht experimentieren darf und er mit diesem Experiment eindeutig zu weit ging. Doch wie geht es dann? Man muss lernen alles kritisch zu hinterfragen und unabhängig seine eigene Meinung zu bilden und zu äußern, auch wenn andere anderer Meinung sind. Man muss frei sein von den anderen, denn nur so entzieht man sich dem Gruppenzwang. Dazu gehört auch, Toleranz zu lernen und die Fähigkeit, Konflikte konstruktiv zu lösen. Morton Rhue bzw. Todd Strasser will mit seinem Buch „Die Welle“ sowohl an die Vergangenheit erinnern, als auch eine, glaube ich, nicht missverständliche Warnung aussprechen. Er will darauf aufmerksam machen, dass Faschismus überall und in jedem ist und dass man sich dagegen wehren muss, damit sich nicht die Ereignisse der Vergangenheit wiederholen.

Personenkonstellation

Dänemark

Ein Referat, das ich in der 9. Klasse für den Geografieunterricht geschrieben habe:

Dänemark liegt nördlich von Deutschland und wird im Westen von der Nordsee, im Nordwesten vom Skagerrak, im Nordosten vom Kattegat und im Osten von der Ostsee umgeben. So haben die Halbinsel Jütland und die ca. 406 Inseln, von denen 78 bewohnt sind, 7300 km Küstenlänge.

Grönland und die Färöer – Inseln, die zu Dänemark gehören, sind die Sorgenkinder des Landes, denn es gibt dort ökonomische und soziale Probleme. Diese autonomen Gebiete streben die politische Unabhängigkeit an, die ihnen Dänemark jedoch nicht gewährt. Die Fläche des hügeligen und abwechslungsreichen Landes beträgt 43069 km – ein Achtel Deutschlands – und ändert sich ständig durch den Einfluss des Meeres. Der höchste Berg ist 173 m hoch.

Dänemark hat nur 5,38 Millionen Einwohner – in Deutschland sind es 15 mal so viele – und so kommen auch nur 125 Einwohner auf den km – das sind nur halb so viele wie in Deutschland. 85% der Bevölkerung lebt in Städten, 20% im Raum Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks. Die zweitgrößte Stadt ist Århus.

Vor der Nordseeküste wird mehr Öl und Gas gefördert, als Dänemark selbst verbraucht. Auf Grönland gibt es auch noch andere, bedeutende Rohstoffvorkommen wie z. B. Uran und Blei.

64% der Fläche Dänemarks ist landwirtschaftliche Nutzfläche, doch nur 4% der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft. 90% des Gesamtwertes der Landwirtschaftsproduktion macht die tierische Produktion aus. So ist Dänemark weltgrößter Exporteur von Schweinefleisch. 10% des Exportes erwirtschaftet die Landwirtschaft. Auch vom Fischfang in der Nordsee werden 90% exportiert. Der wichtigste Handelspartner Dänemarks ist Deutschland.

Der Tourismus ist in Dänemark ebenfalls ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 38% der Touristen sind Deutsche.

Bekannte Sehenswürdigkeiten sind:

  • „Die kleine Meerjungfrau“ nach einem Märchen des berühmten Märchenerzählers Andersen an der Hafeneinfahrt Kopenhagens.
  • Die Møns Klint, über 100 m hohe, weiße Kreidefelsen an der Ostküste der Insel Møn.
  • Der Zusammenfluss von Ost- und Nordsee an der Nordspitze in Grenen mit mehreren 100 m langen Sandbänken, die sich ständig unter der Strömung verändern.
  • Die zweitlängste Hängebrücke der Welt von der Insel Fünen zur Insel Seeland, das freieste Stück überspannt 1624 m Meer, sowie die 16 km Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö in Schweden – so kommt man von Mitteleuropa nach Schweden ohne Fähre.
  • Der Vergnügungspark Tivoli in Kopenhagen
  • Die Stadt Roskilde bei Kopenhagen mit dem Wikingerschiffsmuseum und dem Dom, in dem alle dänischen Könige begraben sind.
  • Die vielen Schlösser und Herrenhäuser.

Etwas ganz Besonderes in Dänemark ist der Freistaat Christiania in Kopenhagen. Im September 1971 besetzten Hippies, Aussteiger und Studenten ein 34 Hektar großes, verlassenes Militärgelände. Es gab viele Auseinandersetzungen mit der Regierung, doch das soziale Experiment besteht immer noch. Christiania ist ein Inbegriff der Ablehnung der traditionellen gesellschaftlichen Strukturen und entwickelte sich zum Ziel für bewusste Aussteiger und auch zum Auffangbecken für Sozialfälle. Christiania hat etwa 1000 Bewohner, davon sind 1/5 Kinder und Jugendliche. In Christiania gibt es eine funktionierende Selbstverwaltung sowie Werkstätten, Verkaufsläden, Postamt, Gesundheitsstation, Restaurants, Kindergarten usw. Auch ein Lokalradio sowie eine lebendige Kulturszene findet man dort.

Dänemark ist ein sehr umweltfreundliches Land. 1805 bereits gab es das erste Naturschutzgesetz der Welt: Ein Waldbesitzer muss stets so viele Bäume nachpflanzen, wie er abholzt. Es war das erste Land mit einem Umweltministerium, das war 1971. Dänemark verzichtet vollkommen auf Atomstrom und 50% der Windkraftanlagen weltweit stammen aus Dänemark.

Auch während der Judenverfolgung zeichneten sich die Dänen durch besondere Taten aus: In der Nacht vom 1. zum 2. Oktober 1943 retteten sie etwa 7000 dänische Juden in Fischerbooten bei Nacht und Nebel nach Schweden – „Ein kleines Licht in der großen Finsternis der Judenvernichtung.“

Laut einer EU – Umfrage sind die Dänen die glücklichsten Menschen Europas.

François Couperin

Ein Referat, das ich in der 9. Klasse für den Musikunterricht erstellt habe:

1668 – 1733 ─ Spätbarock / Rokoko

François Couperin war der berühmteste Vertreter – daher der Beiname „le Grand“ – einer Musikerfamilie, die in Paris fünf Generationen lang, vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, eine große Rolle spielte. Er war der bedeutendste und begabteste französische Komponist am Anfang des 18. Jahrhunderts. Seine Werke bildeten den Höhepunkt der französischen Barockmusik.

Sein Vater war als Organist in der Kirche Saint Gervais in Paris tätig. Dieses Amt lag noch bis 1826 in den Händen der Familie Couperin. Als François Couperin 11 Jahre alt war, starb sein Vater und er sollte das Amt übernehmen. Er konnte bereits Orgel spielen, war aber noch zu jung für das Organistenamt. So wurde er sorgfältig darauf vorbereitet, bis er es mit 17 Jahren übernahm. Darüber, wie lange er es behielt, gibt es unterschiedliche Angaben. Die eine sagt bis zu seinem Tod, die andere, dass er es 1723, zehn Jahre vor seinem Tod, aus gesundheitlichen Gründen aufgab.

Mit 25 Jahren gewann er den offiziellen Vorspielwettbewerb in Versailles und wurde Organist in der königlichen Kapelle Ludwigs XIV. zu Versailles. Außerdem wurde er noch Hofkomponist für sakrale Musik. Dies bedeutete einen erheblichen Aufwand, da Ludwig XIV. jedes Stück nur einmal hören wollte. Madame de Maintenon, die zweite Frau Ludwigs XIV. hatte sein Interesse weg von den rauschenden Festen zu dieser bedächtigen Kirchen- und Kammermusik und damit zu François Couperin gelenkt. Da Ludwig XIV. sich als ein König von „Gottes Gnaden“ ansah, war er sehr gläubig und pflegte diesen Glauben eben auch in der Kirchenmusik.

Auch in der Kammermusik machte sich Couperin einen Namen – er war ein sehr guter Cembalospieler und perfektionierte die Tonsprache der Kammer- und Cembalomusik. So wurde er zum Musik- und vor allem auch Cembalolehrer der königlichen Familie. Couperins Abhandlung „L'art de toucher le clavecin“ (1716/17) ist ein bedeutendes Dokument über die Technik des Cembalospielens im 18. Jahrhundert. Sein bedeutendstes Werk sind die vier Bände „Pièces de clavecin“. Dieses hatte auch einen großen Einfluss auf Bach. Couperin gliederte die 225 Stücke für Cembalo entsprechend Tonart und manchmal auch der Stimmung in 27 Suiten oder „ordres“. Jede Suite hatte einen Titel, sie waren sehr vielfältig – es gab Pflanzenname, Tiernamen, Personennamen oder Gemütszustände. Sehr charakteristisch für Couperins Cembalostücke ist die reiche Ornamentik, zu vergleichen mit den Rokoko – Verzierungen.

Ab 1714 ging François Couperin fast jeden Sonntag nach Versailles, da dort nachmittags die kleinen königlichen Kammerkonzerte stattfanden, bei denen seine „Concerts royaux“ aufgeführt wurden. Zu diesem Anlass wurde natürlich nur mit einem kleinen Ensemble musiziert: Cembalo (das Couperin meistens selbst spielte), Violine, Bassviola, Oboe und Fagott. Diese kleinen Konzerte, die er ausschließlich für den König geschrieben hatte, besaßen eine sehr unterhaltende und graziös-charmante Art, die vom greisen, mittlerweile 89-jährigen Ludwig XIV. sehr geschätzt wurden. Diese leichte, unterhaltende und doch tiefgründige Art rührt daher, dass Couperin versuchte, in ihnen den kraft- und schwungvollen italienischen und den tänzerisch und delikat verzierten französischen Stil zu vereinen. So komponierte er zwei Sonaten zu Ehren Lully und Corelli, den beiden Meistern des französischen bzw. des italienischen Stils. Die Sonate zu Ehren Corellis - „L'apothéose de Corelli“ wurde in einem Band veröffentlicht, der den Titel Les goûts-réunis („Die wiedervereinten Stile“) trug.

Weiter schrieb Couperin auch Stücke für die Gambe, welche in Frankreich noch lange nach der Einführung des Cellos anzutreffen war – in Frankreich gab es eine lange Tradition des sehr anspruchsvollen Sologambenspiels.

Couperin starb am 12. September 1733 in Paris.

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